"Freude am Sport ist mir das oberste Prinzip"

22.05.2023

Vom Handballer zu Triathlet? Wie geht das?
Ralph Kuntz (50), Diplom-Kaufmann bei KOST-Steuerberatung, ist genau diesen Weg gegangen.
Seit 2015 ist der Familienvater aus Tübingen begeisterter Triathlet. Wie er vom Handball zum Triathlon kam und welche Hürden er zu bewältigen hatte, könnt ihr im Interview mit Ralph nachlesen.

Wie bist du zum Triathlon gekommen?
Zum Triathlon kam ich durch den 1. MEY-Generalbau Triathlon 2015. Ich hatte mich 2010 beim Handballspielen schwer verletzt und konnte danach lange keinen Sport mehr machen. Im Jahr 2015 haben mich die MEYDAYS dazu gebracht, wieder unter professioneller Anleitung von Coaches mit dem Sport - im Speziellen mit dem Triathlon - zu beginnen. Meinen ersten Triathlon habe ich dann natürlich im Tübinger Neckar und der Altstadt Tübingen erlebt. Seitdem hab ich an allen Tübinger Triathlonveranstaltungen und an allen MEYDAYS-Trainingsangeboten teilgenommen (jeden Mittwochabend), was auch zum Spitznamen "Meyman" geführt hat.

Was fasziniert dich am Triathlon?
Am Triathlon fasziniert mich das Zusammenspiel der drei Sportarten. Es wird wohl keine Athlet/innen geben, bei denen das Zusammenspiel der drei Sportarten ausgeglichen ist. Man hat immer eine Lieblingsdisziplin (bei mir das Radfahren) und einen Abschnitt, durch den man sich durchbeißen muss (Schwimmen). Das erlebe ich immer wieder auch im Alltags- und Berufsleben: Durchbeißen und an Themen dranbleiben, zu denen man eigentlich keine Lust hat. Dann kann man zuletzt den Erfolg richtig genießen. Mich fasziniert auch die Möglichkeit einen Individualsport gemeinsam mit anderen in der Gemeinschaft zu trainineren. Zu guter Letzt finde ich es Klasse, dass Triathlon die einzige Sportart ist, bei dem Profis zusammen mit Agegroupern, Frauen und Männer, Jung und Alt, Rookies und Erfahrene gleichzeitig an den Start gehen und sogar bei den Preisgeldern keinen geschlechterspezifischen Unterschied gemacht wird. Das ist für mich fairer Sportsgeist.

Hast du bestimmte Ziele?
Meine Ziele haben sich seit Ende 2019 sehr stark geändert. Natürlich hat mich auch die Corona-Krise konditionell zurückgeworfen. Vor allem hatte ich aber im Januar 2022 eine Herz-OP und habe mich seitdem komplett von Bestzeiten verabschiedet. Ich bin einfach wieder froh, wie jetzt am vergangenen Wochenende (13.5.) einen Ironman 70.3 zu finishen, egal in welcher Zeit. Die Gesundheit und die grundsätzliche Freude am Sport ist mir das oberste Prinzip. Ich habe mir mit dem Roth-Finish 2019 einen sportlichen Traum erfüllt. Besser kanns für mich nicht mehr werden. Ein kleines Ziel habe ich noch: Ich freue mich schon jetzt auf das 50. Finish bei einem Triathlon und wenn alles gut läuft, könnte das in 2024 wieder bei meinem Lieblingsrennen in Tübingen der Fall sein.

Bist du beim Mey Generalbau Triathlon Tübingen 2023 dabei?
Um das Ziel des 50.Finishs zu erreichen, bin ich natürlich dieses Jahr beim MEY-Generalbau Triathlon dabei. Da mein Arbeitgeber auch einer der Sponsoren ist, haben wir mittlerweile ein aktives Racingteam. Unsere KOST-Steuerberater-Farben werde ich zusammen mit den anderen Teammitgliedern gerne tragen. Wir unterstützen dieses Jahr auch die Schülerinnen und Schüler aus dem Sport-Zug der Geschwister-Scholl-Schule. Als Pate stehe ich den ambitionierten "Jungen-Wilden" gerne mit meinen Erfahrungen zur Seite.

Was möchtest du den anderen Athlet/innen mitgeben?
Wenn ich einen bestimmten Rat geben soll, dann tatsächlich der: "Hört auf Euer Herz". Das gilt nicht nur aus medizinischer Sicht, wie es mir seit einem Jahr geht, sondern auch im Training, bei Entscheidungen, beim Genießen der Atmosphäre, beim Umgang mit Euren Familien und Freunden wenn Trainingseinheiten mal wieder zu lange oder nicht erfolgreich verliefen. Versucht den Triathlon zu genießen und nicht zu verbittert anzugehen. Das gilt vor allem als Rookie, wenn ich meiner Triathlon-Premiere entgegenfiebere. Der 1. Triathlon soll kein Bestzeiten-Wettkampf werden, sondern ein Wettkampf, bei dem man seine beste Zeit erleben darf.